- Obtenir le lien
- X
- Autres applications
Schriften zur Konservativen Revolution #30: Gustav Wyneken: Johann Gottlieb Fichte als Erzieher. In: Der Kampf für die Jugend. Gesammelte Aufsätze, Jena 1919.
Festrede bei der gemeinsamen Fichte-Feier des Freideutschen Verbandes und der Berliner Freien Studentenschaft am 29. Januar 1914 in der Berliner Universität (Auszüge).
1:42 "Mehr als seit langer Zeit, vielleicht kann man sagen, mehr als je steht heute die deutsche Jugend in einer eigenen Arbeit und in einem eigenen Kampfe, und ich möchte dieser Arbeit und diesem Kampfe heute dadurch zu Hilfe kommen, daß ich Fichtes geistige Größe zu ihnen in Beziehung setze"
3:21 "Der Fichte, der im Gedächtnis der ganzen Nation lebt, das ist der Fichte der „Reden an die deutsche Nation“. Sie sind und bleiben seine große Tat. Durch diese Reden ist er zum Erzieher der deutschen Nation geworden, im doppelten Sinne Erzieher. Einmal durch die Tat selbst, einfach durch das Wagnis dieser Reden, durch die Bedingungen, unter denen er sie hielt, durch die Kühnheit, die sie erfüllt"
5:44 "In Fichte hat der deutsche Volksgeist sich Kants und des Werks Kants bemächtigt. Man könnte Fichtes System ansehen wie eine Projektion des ganzen künstlichen Gewölbes der Kantschen Philosophie auf die Ebene seines einfacheren, volkstümlicheren Denkens. Er setzte dem großen intellektuellen Heroismus Kants seinen praktischen entgegen"
7:22 "So auch erlebt er das große Unglück, die große Erniedrigung des deutschen Volkes; nicht nur, dass die Nation ihrer Selbstbestimmung beraubt ist, geknechtet und ausgebeutet wird, sondern das ist ihm das Furchtbare an dieser Niederlage, dass jetzt seine Nation ausgeschaltet und ausgestrichen zu sein scheint aus dem göttlichen Weltplan und geistig absterben muss. Und darum ist es sein ganzer Wille, sein Volk wieder hineinzusetzen in den quellenden Strom Gottes und es durchfluten zu lassen vom Geiste des Lebens"
8:14 "Als einziges Mittel der geistigen Neuschöpfung aber erkannte er die Neugestaltung, die Neudenkung der Erziehung. Erziehung hieß für ihn Schaffen eines solchen neuen inneren Kernes und Markes, des Geistes der Nation, und das Schaffen eines neuen Instinktes"
9:37 "Fichte verlangt eine nationale Erziehung, eine Erziehung des ganzen Volkes, nicht mehr bloß der Gelehrten oder der Gebildeten. Nur diejenige Bildung hat recht auf Geltung, die es sich zutraut, Allgemeinbildung zu werden. Die Nationalbildung muss für alle die gleiche sein, so gewiss, als der Weltplan für alle der gleiche ist. Es gibt nur eine Wahrheit, und die ist für alle die gleiche, darum kann es im Prinzip auch nur eine Erziehung geben"
10:41 "Zum ersten Male bekommt die Erziehung eine weltgeschichtliche Aufgabe. Sie soll nicht den Geist der alten Generation fortpflanzen und fortsetzen, sondern mit ihm brechen und einen neuen schaffen. Es ist kein Zufall, dass diese neue Auffassung der Erziehung gerade jetzt auftritt; denn jetzt ist die große Zeitenwende"
11:08 "Und nirgends ist dieses neue Bewusstsein so stark erwacht wie im deutschen Volke, nirgends das Gefühl für das göttliche Leben, das das Innere des Weltprozesses sei, so stark aufgeleuchtet wie in der deutschen Philosophie. Und das hat seinen guten Grund. Denn die Deutschen sind das einzige Kulturvolk, das noch mit den Wurzeln seines Geistes, nämlich mit seiner Sprache, in das wirkliche und ursprüngliche Leben hineinreicht"
11:58 "Wer immer Ewiges leisten will, der wird kein anderes Material finden, das ewig seine Spuren festhält, als Volk und Vaterland. Das Volk ist seinem Wesen nach ewig, und kann als solches nicht eigentlich aussterben. Der Einzelne stirbt, das Volk ist die ewige Wiedergeburt. Darum können uns Volk und Vaterland, Träger und Unterpfand der irischen Ewigkeit sein"
12:54 "Darum macht sein Deutschtum nicht halt an den Grenzen des Staates oder der Rassen. Er legt es einem jeden in die eigene Hand, sich zum Deutschen zu machen. Wer teilzunehmen vermag am göttlichen Leben, wer, egal welcher Sprache und Rasse er auch sei, überall wie die Stimme des Geistes erschallt, aufmerkend dasteht, der ist ein Deutscher, er ist unseren Geschlechtes"
13:19 "Nietzsche und Fichte können die beiden Pole unseres pädagogischen Denkens bezeichnen. Alles, was Fichte bejaht, hat Nietzsche verneint und umgekehrt, und doch sind sie ähnlich eingestellt"
14:14 "Das erste ist, dass Fichte die Erziehung als Schöpfung, als Hervorbringung neuer Generationen, und damit als Neuschöpfung der ganzen Kultur bestimmt. Fichte ist der erste, der in die Erziehung diesen Willen zur Größe hineingetragen hat"
14:52 "Drittens hat er es gewagt, die Erziehung an der Ewigkeit zu orientieren, der Erziehung ewigen Zweck, letzte religiöse Einstellung zu geben".
- Obtenir le lien
- X
- Autres applications
Commentaires
Enregistrer un commentaire