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Porträt: Oswald Spengler. Prophet weltgeschichtlicher Spätzeit (Radiobeitrag ORF 1980)
Anspruchsvoller Radiobeitrag über Oswald Spengler. Spengler als Prophet weltgeschichtlicher Spätzeit. Porträt anlässlich seines 100. Geburtstages mit vielen zeitgenössischen Zitaten. Ausgestrahlt vom ORF Radio Österreich 1 in der Sendung "Salzburger Nachtstudio" am 29. Mai 1980. Gesamtgestaltung: Oskar Schatz; Sprecher: Oskar Schatz, Georges Ourth und Wolf Oeser.
Oswald Arnold Gottfried Spengler (*1880 in Blankenburg am Harz; †1936 in München) war ein deutscher Philosoph und Gymnasiallehrer.
Er war als Schriftsteller auf geschichtsphilosophischem, kulturhistorischem und kulturphilosophischem Gebiet sowie als antidemokratischer politischer Autor tätig. Spengler wird zur nationalistischen und antidemokratischen „Konservativen Revolution“ gerechnet, lehnte aber den Nationalsozialismus und namentlich dessen Rassenideologie ab.
In seinem Hauptwerk "Der Untergang des Abendlandes" richtet sich Spengler gegen eine lineare Geschichtsschreibung, die die Geschichte „der Menschheit“ als Geschichte des Fortschritts erzählt. Stattdessen vertritt er eine Zyklentheorie, nach der immer wieder neue Kulturen entstehen, eine Blütezeit erleben und sich durch eine Phase des Verfalls vollenden und untergehen.
Weitere Werke: Preußentum und Sozialismus (1919), Neubau des deutschen Reiches (1924), Jahre der Entscheidung (1933)
0:51 Vorwort zu "Der Untergang des Abendlandes": "In diesem Buch wird zum ersten Mal der Versuch gewagt, Geschichte voraus zu bestimmen. Es handelt sich darum, das Schicksal einer Kultur, und zwar der einzigen, die heute auf diesem Planeten in Vollendung begriffen ist, der westeuropäisch-amerikanischen, in den noch nicht abgelaufenen Stadien, zu verfolgen."
1:25 Eine Morphologie der Weltgeschichte
2:42 Anton Mirko Koktanek: Spengler ein "Sturmvogel der modernen Futurologie"
5:08 Der erste Band von "Der Untergang des Abendlandes" (1918) wird veröffentlicht - Zitat Hans Freyer
7:12 Zeitalter der globalen Kriege und Revolutionen
8:14 Lebenslauf Spengler
10:27 Grundzüge von Spenglers Geschichtsbild
17:32 Die "Pseudomorphose" (die "Magische Kultur")
19:16 Vorläufer und Vorbilder Spenglers (Goethe und Nietzsche)
20:17 Spengler-Rezeption und Kritik in den 1920er Jahren
25:25 Zweites Hauptwerk "Urfragen. Entwurf einer Geschichte des Menschen von seinem Ursprung an"
26:45 Theorie weltgeschichtlicher Spätzeiten - Die Zivilisation als die Spätphase der Kultur
27:22 Thomas Mann: "Man stellt eine solche Lehre nicht auf, ohne ein Konservativer zu sein!"
28:22 Zeichen der Spätzeit einer Kultur: Atheismus, Nihilismus, Kunst wird zum Kunstgewerbe, Dekadenz, Werteverfall
28:59 Spengler: "Man könnte heute aller Kunstanstalten schließen, ohne dass die Kunst davon berührt würde. Modernität hält Abwechslung für Entwicklung"
29:25 Der Mensch der Zivilisation ist "der formlos durch Großstädte flutende Pöbel, die wurzellose Masse, [...] der moderne Zeitungsleser, der "Gebildete". Die Zivilisation ersetzt Ideen durch Zwecke. Symbole durch Programme. Die Quantität ersetzt die Qualität. Die Verbreitung, die Vertiefung! Sie wertet ihre Mittel nach der Zahl der Erfolge. Sie setzt an die Stelle des Denkertums früher Zeit, die intellektuelle, männliche Prostitution in Rede und Schrift"
30:03 Verschwinden / Erlahmen der Fruchtbarkeit einer Kultur: "Der Geburtenreichtum ursprünglicher Bevölkerungen ist eine Naturerscheinung über deren Vorhandensein niemand nachdenkt, geschweige denn über ihren Nutzen oder Schaden. Jetzt aber taucht das Ibsen-Weib auf! Die Kameradin! Die Heldin einer ganzen weltstädtischen Literatur. Vom nordischen Drama bis zum Pariser Roman. Statt der Kinder haben sie seelische Konflikte. Die Ehe ist eine kunstgewerbliche Aufgabe, und es kommt darauf an, sich gegenseitig zu verstehen. Es ist gleichgültig, ob eine amerikanische Dame für ihre Kinder keinen zureichenden Grund findet, weil sie keine "Season" versäumen will, eine Pariserin, weil sie fürchtet, dass ihr Liebhaber davon geht; oder eine Ibsen-Heldin, weil sie sich selbst gehört! Sie gehören ALLE sich selbst! Und sie sind alle unfruchtbar"
31:28 Der vierte Stand (reine formlose Masse) und das Ende des Kapitalismus (Cäsarismus)
32:30 Kosmopolitismus
33:44 "An die Stelle des "So soll es sein!" oder "So sollte es sein!", tritt das unerbittliche: "So ist es" und "So wird es sein!" Eine starke Skepsis macht den Sentimentalität des vorherigen Jahrhunderts Platz. Wir haben gelernt, dass Geschichte etwas ist, das nicht im geringsten auf unsere Erwartungen Rücksicht nimmt!"
35:20 Notwendigkeit des Sozialismus
36:45 "Wir müssen wie das Frankreich von 1793 das Unglück bis zu Ende durchmachen; wir brauchen eine Züchtigung, gegen die die vier Kriegsjahre noch harmlos sind, bis die Zeit für die kleine Gruppe gekommen ist, die 1813 wie 1870 zur Führung berufen war: preußischer Adel und preußisches Beamtentum"
38:35 Spengler und Hitler
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